Stadt finanziert Aufgaben des Landes

Veröffentlicht am 16.04.2012 in Presse

Sozialdemokraten für mehr Ganztagsschulen

Die Gesellschaft verändert sich und mit ihr die Bedürfnisse von Familien. Während sich früher häufig Großeltern um die Enkel kümmerten, ist dies heute kaum mehr möglich. Zu sehr wurden Familien durch ihre Arbeitsplätze voneinander getrennt. Hieraus erwächst die Aufgabe, Kinderbetreuung staatlich zu organisieren. Sie hat in der Einrichtung von Plätzen für Kinder unter drei Jahren ihren Niederschlag gefunden. Für 35 Prozent der Kinder eines Jahrgangs müssen ab 2013 Plätze zur Verfügung stehen. Abgelöst wird ihre Betreuung durch einen garantierten Platz in Kindertagestätten für die Jahrgänge drei bis sechs.

Wie aber geht es weiter, wenn die Kinder anschließend in die Grundschule kommen? Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule stellt für viele Familien ein großes Problem dar. Es gibt dann keine ganztägige Betreuung mehr, wie es in vielen anderen Ländern im Rahmen einer Ganztagschule der Fall ist. Häufig wird die Betreuung zu Lasten der Frauen gelöst. Sie bleiben zu Hause und kümmern sich um die Kinder. Ehrenamtliche Fördervereine versuchen, diesen Mangel an unserem Schulsystem aufzufangen. "Diesem ehrenamtlichen Engagement gilt unsere besondere Anerkennung", so der Vorsitzende der Rodgauer Sozialdemokraten, Jürgen Kaiser, "denn es muss Aufgaben auffangen, deren Erledigung der Staat sträflich versäumt."

"Kinderbetreuung ist heute unter den veränderten strukturellen Rahmenbedingungen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", so Kaiser weiter. Die SPD fordert daher schon seit Jahren, die Schulen endlich als Ganztagsschulen auszubauen. Bisher hat die in Hessen regierende Koalition von CDU und FDP, ganz besonders die Kultusministerin, Frau Henzler, nichts getan, diesen veränderten Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Sie vertraut darauf, dass die Betroffenen die Betreuung ehrenamtlich im Rahmen von Fördervereinen organisieren und hofft auf finanzielle Unterstützung durch Städte und Gemeinden. "Bildung ist aber Aufgabe des Landes, und es ist skandalös, wie sich die Landesregierung aus der ihr zufallenden Verantwortung stiehlt", erregt sich Kaiser.

Jährlich steigt die Zahl der Anmeldungen für einen Betreuungsplatz und damit auch der Ruf nach Unterstützung durch die Stadt. Rodgau stellt sich unter der Leitung des Bürgermeisters Jürgen Hoffmann und des zuständigen Dezernenten Michael Schüßler dieser wichtigen Aufgabe und leistet hierfür erhebliche finanzielle Unterstützung, die den Fördervereinen der Grundschulen zu Gute kommt. "Trotz des Haushaltsdefizits können und dürfen wir die Eltern nicht ohne Hilfe sich selbst überlassen", fordert Kaiser. Insgesamt stellt die Stadt Rodgau 576 Tausend Euro für diesen Bereich zur Verfügung. Das ist mehr als jede andere Kommune im Kreis Offenbach hierfür aufbringt. Die Stadt leistet aber nicht nur finanzielle Hilfe, sie stellt auch Räumlichkeiten für die Betreuung der Kinder zur Verfügung. Jüngstes Beispiel hierfür ist die Umwidmung der Bücherei im Christian-Zang-Haus in Rodgau-Weiskirchen für die Betreuung der Kinder der Münchhausen Schule.

Es zeichnet sich aber auch ab, dass es in den Schulen künftig enger wird, wenn alle Kinder, die eine Nachmittagsbetreuung brauchen, von den Fördervereinen aufgenommen werden sollen. Hier ist auch die Schulgemeinde gefragt, denn ein weiterer Ausbau der Räumlichkeiten für die Betreuung ist vorerst aus finanziellen Gründen kaum machbar. Daher werden in Zukunft auch Unterrichtsräume für die Nachmittagsbetreuung herangezogen werden müssen.

Es ist ureigenste Aufgabe des Landes Hessen, durch eine verstärkte Einrichtung von Ganztagsschulen, dem gesellschaftlichen Ruf nach mehr Nachmittagsbetreuung gerecht zu werden. Bis dahin müssen die finanziell schwer angeschlagenen Kommunen diese Aufgabe gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern schultern.

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