Mit Freude nimmt der Stadtverbandsvorsitzende Jürgen Kaiser die Nachricht auf, dass die Deutsche Liste ihren Sitz im Nieder-Röder Ortsbeirat nicht mehr besetzen kann: „Es freut mich sehr, dass die Bewerber der Deutschen Liste die Segel gestrichen haben. Wir brauchen in Rodgau keine nationalistischen Gruppierungen in den Parlamenten.“

Vor einigen Tagen hatte Heidemarie Heinrich ihr Mandat niedergelegt. Es folgte eine Kettenreaktion. Alle Nachrückerinnen und Nachrücker der Deutschen Liste waren entweder verzogen oder schlugen den Sitz im Ortsbeirat aus, für den sie sich bei der letzten Kommunalwahl noch beworben hatten. Dadurch kann der Platz nicht wiederbesetzt werden und bleibt zukünftig leer. Die Deutsche Liste ist damit komplett aus dem Beirat ausgeschieden.
„Diese Lawine zeigt deutlich, wie wenig Substanz hinter rechten Gruppierungen steckt. Bei der letzten Kommunalwahl boten sie gleich neun Kandidatinnen und Kandidaten auf und jetzt findet sich nicht einmal mehr eine Person, um das Mandat anzunehmen“, erklärt Andreas Lämmermann, stellvertretender Vorsitzender des SPD Ortsvereins Nieder-Roden.
Mit einer üppig besetzen Liste sollte dem Wähler offensichtlich vorgegaukelt werden, dass man über eine breit aufgestellte Mannschaft verfügt. Tatsächlich fällt jetzt alles wie ein Kartenhaus zusammen. Der Stuhl bleibt leer, die Stimmen der Wählerinnen und Wähler sind verloren.
„Wir hoffen, dass diese Ereignisse endgültig klarmachen, dass eine Stimme für Rechts-Außen immer eine verschenkte Stimme ist. Es wäre von der Deutschen Liste konsequent zur nächsten Kommunalwahl gar nicht erst anzutreten. Dass sie nicht genug Substanz haben, um ihre errungenen Mandate auszufüllen, das hat sich bereits jetzt gezeigt“, so Monika Przibilla, für die SPD im Ortsbeirat, abschließend.